Ehrenamtliche übertragen Gottesdienste hinaus in die Welt

Ein Team von Jugendlichen und Erwachsenen sendet regelmäßig live Hl. Messen aus der Kapelle
Regina Pacis auf YouTube, EWTN und radio horeb

Von Carmen Notz 
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Es war eine kleine Sensation, als 2018 im Tagungshaus Regina Pacis die kleine Kapelle zu einem TV- und Radiotauglichem Übertragungsort um- und ausgebaut wurde. Modernste Medientechnik, Mikrophone, sieben Kameras und Licht wurden installiert. Unzählige Gottesdienste, Andachten und Gedenkmessen sind seitdem weltweit auf EWTN, YouTube und radio horeb übertragen worden. Allein im letzten Jahr fanden über 130 Liveübertragungen statt. Allerdings ginge das alles nicht ohne ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Rund 15 Jugendliche und Erwachsene sorgen im Regieraum für die zahlreichen Livestreams aus Regina Pacis und sie machen es mit viel Freude, Engagement und ohne Bezahlung.
Ein Übertragungsteam besteht aus drei Personen. Jeder hat eine bestimmte Aufgabe. So mischt einer am Audiopult den Ton, und die beiden anderen kümmern sich um das Live-Bild. Dabei bedient einer die Kameras mit dem Kamerapult und der andere managt am Regiepult die Bildfolge, die letztendlich gesendet wird. 

Fast Routine und doch viel Konzentration
Felix Hartneck, 19 Jahre jung und aus Leutkirch ist seit Anfang an dabei. Er war lange Zeit als Ministrant im Regina Pacis und als Leute für die Übertragungen gesucht wurden, musste man ihn nicht lange überreden. Am Audio-Mischpult fühlt er sich ebenso wohl wie an den Kameras und inzwischen auch als „Regisseur.“ Sehr spannend war seine erste Übertragung, doch nun sei es fast Routine, obwohl man immer sehr konzentriert sein muss. „Ich mache das gerne freiwillig, weil gerade in der Corona-Zeit nicht jeder zur Messe kommen und mit unserer Übertragung doch alles live miterleben kann“, sagt der junge Mann und freut sich, dass es Zuschauer in ganz Europa, in USA und sogar in Dubai gibt.


Familie Aschwanden aus Legau ist seit rund 15 Jahren mit dem Haus Regina Pacis sehr verbunden. „Es ist unsere geistige Heimat und wir empfinden die Livestreams als Sendungsauftrag, den wir als Christen haben“, sagt Daniel Aschwanden, der mit Tochter Raphaela Dienste im Regieraum übernimmt. „Ich wäre manchmal lieber mit meiner Frau in der Messe, aber es ist auch interessant, die Kameras oder die Regie zu übernehmen“, meint er und Raphaela bestätigt die Freude an dieser Tätigkeit: „Es fühlt sich gut an, etwas für die Gläubigen außerhalb zu tun.“
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Keine Pflicht, sondern echte Freude 
Die Dienste werden Wochen im Vorfeld miteinander abgesprochen. Wer mal nicht kann, für den ist schnell Ersatz gefunden. Für alle ist es keine Pflicht, sondern Freude, als überzeugte Christen hier mitzuwirken. Der 20-jährige David Krug aus Adrazhofen meint: „Das ist einfach spannend und ich fühle mich im Regie-Team wohl. Ich würde eh hier in die Messe gehen, und so bin ich zwischendurch für die weltweite Übertragung zuständig und kann vielen Menschen das Geschehen nach Hause bringen.“
Die Brüder Manuel und Simon Bodenmüller (16 und 19 J.) sind ebenfalls von Anfang an mit im Regie-Team. Auch bei ihnen ist die Frage, ob sie gerne diese Zeit am Sonntagmorgen ehrenamtlich investieren klar beantwortet: „Wir sind schon als Kinder mit unseren Eltern hierher zum Gottesdienst gekommen. Es war gleich klar, dass wir im Regieraum im wahrsten Sinne mitmischen möchten“, schmunzeln die Brüder aus Leutkirch, die meistens Ton und Kamera übernehmen.  
Die Bildeinstellungen sollten zum liturgischen Geschehen und Ablauf passen. So ist es mal die Gesamtansicht, die sogenannte „Totale“ der Kapelle, mal die Detailaufnahme des Priesters bei der Predigt oder beim Segen. Während der Kommunion werden verschiedene Standartbilder eingeblendet, wie der Kelch, eine Hostie oder Jesus am Kreuz.

Zu Kirchenfesten wie der Karwoche oder Weihnachten sind es natürlich mehr Dienste als sonst, doch auch das macht den Ehrenamtlichen im Regieraum nichts aus. Sie nehmen sich gerne Zeit dafür, weil es spannend ist und einfach gut tut, etwas für die Kirche und für andere Menschen zu tun. Fast jede Übertragung wird auch mittels Beamer in den großen Saal des Hauses übertragen, weil Corona-bedingt nicht viele Menschen in der Kapelle Platz finden. 

Missionar im Internet – Reliquie von Carlo Acutis im Regieraum
Übrigens: Der Schutzpatron des Videoteams ist Carlo Acutis – eine Reliquie von ihm befindet sich im Regieraum. Carlo (* 3. Mai 1991; † 12. Oktober 2006) war ein informatikbegeisterter italienischer Jugendlicher, der mit 15 Jahren an Leukämie starb und im Oktober 2020 seliggesprochen wurde. Mehr Informationen zu dem tief gläubigen jungen Mann, der auch "Influencer Gottes" genannt wurde gibt es im Buch von Thomas Alber "Carlo Acutis - Missionar im Internet".


Regelmäßige Live-Übertragungen auf unseren YouTube-Kanal 
> jeden Sonntag um 11:30 Uhr die Hl. Messe
> am 13. eines jeden Monats um 19:30 Uhr den Gebetsabend 
> jeden Freitag (außer am 1. Freitag) im Monat ab 18:30 Uhr die Hl. Messe mit Anbetung (auch auf EWTN.TV)
> jeden 1. Freitag im Monat ab 20 Uhr die stille Nachtanbetung
> jeden 3. Freitag im Monat ab 20:15 Uhr "Frag den Pater" 
> jeden 4. Samstag im Monat um 9 Uhr Hl. Messe auf radio horeb